Kinesiotaping

Das Kinesiotaping wurde Anfang der 1970er Jahre in Japan vom Chiropraktiker und Kinesiologen Dr. Kenzo Kase entwickelt. Seit den neunziger Jahren wird es auch in Europa und den USA angewandt. Über den Leistungssport ist es in Deutschland bekannt geworden. Kinesiotaping ist bei Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen, Wettkämpfen verschiedenster Sportarten sowie in vielen Bereichen der allgemeinen Medizin und Physiotherapie ein fester Bestandteil der Prävention und Rehabilitation geworden. Die Kinesio-Tape-Methode wird auch in der Nachsorge z. B. bei Brustkrebs-Operationen erfolgreich angewendet.

Neu an dieser Methode ist nicht nur die Art des Anlegens, sondern auch das Tapematerial, das speziell für diese Methode entwickelt wurde. Das Tape besteht aus in Baumwolle gefassten latexfreien Stretchfasern, die etwa die Dehnbarkeit der Haut besitzen. Das Tape ist luft- und feuchtigkeitsdurchlässig, jedoch auch wasserfest. Es kann mehrere Tage bis Wochen getragen werden und lässt jede Bewegung zu, zudem zeichnet es sich durch eine hohe Hautverträglichkeit aus.

Das dehnbare Material nimmt über die Haut als größtes Sinnesorgan des Körpers Einfluss auf die Muskulatur, Ligamente und das Lymphsystem.
Ziel der Therapie ist nicht, Bewegungen einzuschränken, sondern die physiologische Bewegungsfähigkeit von Gelenken und Muskulatur zu ermöglichen, um somit endogene Steuerungs- und Heilungsprozesse zu aktivieren.

Kinesiotaping ist nicht ausschließlich auf Muskel- und Gelenkbeschwerden beschränkt, sondern bietet für eine Vielzahl von Erkrankungen eine erfolgreiche, operations- und medikamentenfreie Therapie.
Es eignet sich ebenso für die Behandlung von Migräne, Narben, Ödemen, Inkontinenz und Menstruationsbeschwerden sowie den Einsatz im Breiten- und Leistungssport.